
Nach 35 Jahren gibt es die Currywurstbude an der Olympiabrücke nicht mehr. Der neue Mieter will es jedoch im neuen Jahr wiedereröffnen. Was plant er?
Currywurst mit hausgemachter Soße, Berliner Schnause hinterm Grill: Für viele ist der Imbiss „Olimpische Brücke“ Kult. „Er ist einer der wenigen verbliebenen Berliner Currywurststände ohne die schicke Spezialsoße aus der Weltraumforschung“, schrieb ein Besucher auf der Online-Bewertungsplattform.Doch jetzt ist der Snack out – zumindest für zwei Monate.
Die Vorbesitzerin Claudia Rose hat es nach 35 Jahren aufgegeben. Die Holzhütte wurde letzte Woche abgerissen. Der neue Mieter Pezman Darvish plant, den Imbiss Ende Januar in einem Container auf derselben Fläche wieder zu eröffnen.
Der neue Mieter möchte, dass im Imbiss (fast) alles beim Alten bleibt
„Die Fußspuren, die Frau Rose hinterlassen hat, sind riesig. Da werde ich wohl nicht reinpassen“, sagte er gegenüber t-online. “Aber ich werde mein Bestes geben.” Er möchte, dass in der Kabine alles gleich bleibt: vor allem das Geschirr. Deshalb verbrachte er drei Wochen dort, bevor er den Imbiss schloss, und zeigte dort alles.
„Ich habe beim Kochen mitgeholfen, Fleischbällchen zubereiten gelernt, alle Rezepte bekommen und die Stammkundschaft kennengelernt“, erzählt die 40-Jährige. Die Wurst wird er künftig von den gleichen Lieferanten holen lassen. Und natürlich ließ sich Darvish von Claudia Rose zeigen, wie die Currysauce hergestellt wurde. „Es ist absolut erstaunlich“, schwärmt er.
Darvish will auch in Zukunft innovativ sein: „Vielleicht Chicken Wings und Chicken Nuggets und einen einfachen Burger – einfaches Patty, Salat, Tomaten, Gurken, Käse, fertig.“ Ansonsten wollte er alles so lassen wie es war. „Das ist eben ein Kult-Imbiss, typisch Berlin, und so soll es auch sein.“ Darvish will in seinem Wurstladen grillen. Er plant, von Montag bis Samstag von 9 bis 19 Uhr geöffnet zu sein. und bei Fußballspielen und Konzerten im Olympiastadion.
Berliner hatte die Idee, den Imbiss irgendwann vor drei Jahren zu übernehmen. “Also sagte ich zu Frau Rose: ‘Wenn Sie jemals einen Imbiss verkaufen, wäre ich interessiert.’ „Als klar war, dass sie die Stelle aufgibt, hat er sich beim Landratsamt als Nachfolger beworben. Und zugelassen werden. “Den Behörden gefiel, dass ich alles so lassen wollte, wie es war.”
Darwish betreibt derzeit einen DHL- und Lotterieladen in der Reichstraße, ein paar Straßen vom Currywurst-Stand entfernt. Er speiste regelmäßig im Imbiss „Olympische Brücke“ und Claudia Rose war seine Kundin. Darvish ist vielen um die Ecke bekannt, er gibt auch Schwimmunterricht bei den Wasserfreunden Spandau. “Es ist einfach meine Nachbarschaft geworden.” Dafür wird er künftig auch Curryblätter rösten.